Lernplattform der Frankfurt University of Applied Sciences
Moodle-Kurse barrierearm gestalten
Moodle orientiert sich an den gängigen technischen Richtlinien in Bezug auf Barrierefreiheit (WCAG 2.1.) Jedoch ist die
technische Umsetzung allein, ähnlich wie für den Lernerfolg, nicht für eine barrierearme Nutzung Ihrer
Moodle Kurse verantwortlich.
Entscheidend ist die didaktische Struktur und die sinnvolle Verwendung der
vorhandenen Tools. Empfehlungen und
Maßnahmen sind dabei stets vorsichtig abzuwägen, da der Abbau von Barrieren den Aufbau von Barrieren für eine andere Person bedingen kann.
Benötigen Sie Unterstützung in Bezug auf Barrierarmut Ihrer digitalen Lehre melden Sie sich einfach mit dem
Betreff „Barrierearme digitale Lehre“ bei uns unter support@elearning.fra-uas.de.
Folgende Tipps und Tricks können Sie
beachten, um Ihre Moodle Kurse im allgemeinen Barriereärmer zu gestalten.
Geben Sie Ihren
Studierenden genügend Vorbereitungszeit
Achten Sie darauf, dass Sie Studierende mit
Behinderung Materialien und Aktivitäten wenn möglich frühzeitig zur Verfügung
stellen, um einer längeren Bearbeitungszeit auf Grund von Überwindung von
Barrieren gerecht zu werden. Falls Sie Materialien und Aktivitäten im wöchentlich
veröffentlichen können Sie, diese bereist für Studierende mit
Nachteilsausgleich früher zur Verfügung stellen, in dem Sie die Einstellung
Voraussetzung benutzen. Z. B. können Sie einstellen, dass der Themenblock, die
Aktivität, das Video oder das Material für eine bestimmte Person bereits
sichtbar ist und für alle anderen Studierenden noch nicht.
Geben Sie eine Einführung und Übersicht in Ihren Kurs
Gerade für blinde Menschen ist eine kurze Einführung und eine
strukturelle Übersicht am Anfang des Kurses wichtig, um sich die Struktur
vorzustellen. Dies hilft darüber hinaus allen Studierenden, um sich in Ihrem
Moodle Kurs zu orientieren. Sie können dafür den Themen-Block Allgemeines
benutzen.
Dabei ist wichtig:
Gezielte Auswahl an
notwendigen Informationen treffen.
Vorgehensempfehlung
und Strukturelle Übersicht in Kursinformationen
oder in Einstiegstext einfügen.
Achten Sie auf einen,
konsistente und reduzierten Aufbau
Dieser Punkt hilft allen Studierenden, Ihren Kurs einfach zu
bedienen zu können und sich so auf das Lernen zu konzentrieren. Strukturieren
Sie Ihren Kurs mit den diesbezüglich gedachten Tools wie Themen.
Fügen Sie Textlabel auf die Kursseite ein und benutzen sie die
vorgegebenen Formatvorlagen wie Überschriften möglichst sinnvoll und
durchgehend. Durch die Verwendung dieser Formatvorlage und Themenblöcke können
z. B. Studierende mit Sprachausgabe Ihren Kurs bedienen da formatierte
Überschriften direkt angesteuert werden können.
Achten Sie bei der Reihenfolge von Elementen wie
Arbeitsaufträgen, Aktivitäten und Materialien darauf, konsistent und möglichst linear
zu bleiben. Unterschiede in der Reihenfolge können zu großem Unverständnis und
Frust bei blinden Studierenden führen.
Versuchen Sie möglichst eine lineare Struktur in Ihrem Kurs
zu behalten und verwenden Sie wenn möglich wenig verschachtelte Elemente.
Setzen Sie verstärkt
auf asynchrone Lehre und Kommunikation
Synchrone Kommunikation sollte sparsam und
zielgerichtet eingesetzt werden z. B. für Online-Sprechstunden oder einzelne Interaktionen
wie Diskussionen.
Stellen Sie klare
schriftliche Arbeitsaufträge
Arbeitsaufträge sollten klar als solche erkennbar und
zielgerichtet formuliert werden. Dies unterstützt den Lernweg all Ihrer
Studierenden. Achten Sie darauf, dass Arbeitsaufträge nicht in langen Texten
untergehen. Heben Sie diese z. B. durch eine formatierte Überschrift „Aufgabe“
hervor. Somit fällt der Arbeitsauftrag für alle Studierenden auf und blinde
Studierende können den Arbeitsauftrag direkt ansteuern. Beschreiben Sie auch einen
klaren Erwartungshorizont.
Binden Sie barrierearme Materialien ein und stellen sie Alternativen zur
Verfügung
Versuchen Sie Ihre Materialien möglichst barrierearm zu
gestalten. Beachten Sie dazu die Tipps aus Barrierearme digitale
Lernmaterialien (Text und Präsentationen). Mit Panopto können Sie Ihre Videos
möglichst barrierearm aufbereiten. Achten Sie darauf gezeigte Materialien als
Dokumente linear zum Video zur Verfügung zu stellen.
Achten Sie darauf, dass sich Links in einem neuen Fenster öffnen.
Öffnen Sie das Link Tool und definieren Sie das sich Links in neuen Fenstern öffnen.
Versehen Sie Bilder mit Bildbeschreibungen
(Alternativ-Texten)
Grafiken/Bilder müssen Sie mit Alternativ-Texte versehen. Dieser Text wird
durch die Sprachausgabe blinden Menschen vorgelesen und lässt Sie so das Bild
sprachlich wahrnehmen. Beschreiben Sie das verwendete Bild, sodass die
Information des Bildes unabhängig vom Original verstanden werden kann. Sie
können dies nach dem Upload Ihres Bildes in Moodle hinzufügen.
Dies ist nur
notwendig wenn die Bilder Informationen transportieren oder didaktisch
eingebunden werden. Falls die verwendeten Grafiken dekorativ sind können Sie auf
eine Beschreibung verzichten, und dies entsprechend markieren. Dadurch
ignorieren Sprachausgaben automatisch das Bild. Verzichten Sie jedoch auf zu
viel dekorative Elemente, da dies sich auf die Barrierefreiheit für Menschen
mit starken Seheeinschränkungen negativ auswirken kann.
Benutzen sie starke Kontraste und benutzen Sie
Farbe wenn, dann nur „dekorativ“
Informationen dürfen nicht ausschließlich über rein visuelle Mittel wie
Kontrast, Farbe oder die Anordnung im Seitenlayout vermittelt werden. Achten
Sie darauf, dass sich Ihre Schrift, Zeichnungen oder Ähnliches klar vom
Hintergrund abgrenzen. Barrierarme Materialien verwenden
Benutzen sie Testtools von Moodle
Moodle stellt Ihnen zwei Testtools zur Verfügung, um die Barrierarmut Ihrer Textfelder zu überprüfen und sie auf mögliche Problemstellen hinzuweisen.
Zur Zeit ist der Kontrast von Links noch zu gering. DigiTaL wird dies in naher Zukunft ändern.