Didaktische Hinweise zur Gestaltung von Online-Lehre

Im Folgenden finden Sie allgemeine didaktische Hinweise zur Gestaltung von Online-Lehre.

Eine einfache Basis schaffen

Nutzen Sie Moodle (die zentrale Lernplattform der Frankfurt University of Applied Sciences) um möglichst klare, einfache Strukturen für Ihre Lehrveranstaltungen zu schaffen. Informationen zu möglichen Moodle-Formaten finden Sie in unserem Support-Hub. Machen Sie Ihren Studierenden alle relevanten Materialien, Links, Informationen und Aufgabenstellungen zeitnah über Moodle zugänglich. Formulieren Sie Ihre Informationen und Aufgabenstellungen möglichst klar, um notwendige Rückfragen seitens der Studierenden zu minimieren.

Klare Ziele benennen

Definieren Sie eindeutige Lernziele, damit Studierende die Chance haben, sich auf diese einzustellen. Sie können dafür auf die Modulbeschreibung Ihrer Lehrveranstaltung zurückgreifen.

Orientierung geben

Unterstützen Sie Ihre Studierenden mit Empfehlungen für die geplanten und erwarteten Lehr- und Lernaktivitäten. Stellen Sie diese am besten in einer zeitlichen Abfolge für das Semester dar.

Verbindliche und strukturierte Kommunikation

Eine einheitliche und gut strukturierte Kommunikation trägt zum Erfolg der Online-Lehre bei. Definieren und nutzen Sie hierzu wenige, aber verbindliche Kanäle. Für Informationen beispielsweise eine FAQ-Sammlung im Moodle-Wiki und für den Austausch untereinander ein Forum in Moodle. Informieren Sie Ihre Studierenden über Zeiten und Wege Ihrer Erreichbarkeit sowie Ihre Reaktionszeiten.

Bedenken Sie:
Medienbrüche (mal wird das Forum genutzt mal ein E-Mail-Verteiler) können für Unklarheiten sorgen.

Zeitunabhängiges Lernen unterstützen

Gestalten Sie asynchrone Lernsituationen, in denen Studierende die jeweiligen Aufgaben im eigenen Tempo bearbeiten können. Präsenztermine lassen sich nicht vollständig durch Webinare ersetzen, nutzen Sie die bisherigen Sitzungstermine beispielsweise als Fristen für regelmäßige Abgaben, für Feedback oder neue Inhalte.

Bedenken Sie:
Synchrone Angebote wie Videokonferenzen und Webinare schließen Studierende mit unzureichender technischer Ausstattung oder geringer Internet-Bandbreite aus und sollten daher nur als zusätzliches Angebot eingesetzt werden. Die vermehrte Nutzung der entsprechenden Technologien kann zudem zur Überlastungen der Systeme führen und eine Umsetzung allein daran scheitern.

Synchrone Online-Lehre

Synchrone Online-Lehre ist bei Lehrenden und Studierenden beliebt, ermöglicht sie bei entsprechender Gestaltung doch direkte Kommunikation und erlebbare Präsenz.

Bedenken Sie:
Es gilt auch, mögliche Probleme eines zu hohen Anteils von synchroner Lehre zu berücksichtigen. Videokonferenzen sind in der Regel anstrengender als Präsenztreffen.
Wichtig ist deshalb:

  • Zoom-Lehrveranstaltungen interaktiv und nicht ausschließlich monologisch zu gestalten;
  • regelmäßigen Pausen zur Unterbrechung anzubieten;
  • darauf zu achten, dass sich nicht eine Sitzung an die andere reiht oder diese sich gar überschneiden;
  • sich mit den Studierenden über deren Bedarfe auszutauschen (z. B. steht ein geigneter Arbeitsplatz zur Verfügung und sind die technischen Voraussetzungen gegeben?);
  • Sich für Zoom-Zeiten an der Stundenplanung zu orientieren und Termine nicht kurzfristig zu verlegen;

Zeit geben

Die Organisation der Online-Arbeit, sowohl einzeln als auch in der Gruppe benötigt aktuell mehr Zeit als in Präsenz. Diese Zeit sollten Sie den Studierenden geben. Definieren Sie dennoch Zeitlimits zur Bearbeitung der Aufgaben, damit die Studierenden sich orientieren und organisieren können.

Bedenken Sie:
Zu zeitnahe oder zu kurz getaktete Abgabefristen (bspw. tägliche Hausaufgaben) könnten Studierende überfordern und/oder überfrachten. Ihre Lehrveranstaltung wird nicht die einzige der Studierenden sein. Zudem ist das für alle eine neue Situation.

Eindeutige Aufgaben stellen

Versuchen Sie möglichst eindeutige Aufgaben zu stellen und den Umfang der Bearbeitung klar zu definieren, damit diese von Studierenden eigenständig und ohne aufwendiges Nachfragen bearbeitet werden können.

Lernmaterialien bereitstellen

Es gibt viele Möglichkeiten einfach und schnell digitale Lernmaterialien wie besprochene Folien o.ä. zu erstellen (Hilfen), oft aber gibt es bereits gute digitale Ressourcen im Netz, auf die Sie verlinken können. Natürlich muss es nicht immer multimedial sein und ein Text ist die geeignete Lernressource. Beachten Sie aber in jedem Fall das Urheberrecht. Es gibt auch recht niedrigschwellige Möglichkeiten Videos in Moodle mit interaktiven Lernaufgaben anzureichern. Hierfür wird steht Ihnen die Aktivität H5P zur Verfügung. Einen leichten Einstieg bietet dieser frei zugängliche Selbstlernkurs: https://www.oncampus.de/weiterbildung/moocs/einstieg-in-h5p.

Bedenken Sie:
Überfordern Sie sich nicht. Nutzen Sie die Tools, die Sie gut beherrschen und erarbeiten Sie sich nach und nach neue Möglichkeiten. Und gehen Sie nicht davon aus, dass Studierende als vermeintliche „digital natives“ bereits alle Lehr-/Lerntools kennen und verwenden können.

Barrierefreiheit beachten

Achten Sie darauf, Ihr Angebot möglichst barrierarm zu gestalten. In den meisten Fällen verbessert dies die allgemeine Benutzbarkeit (Usability) ihrer Online-Lehre (z. B. durch die Verwendung von formatierten Überschriften, klare Struktur, Verwendung von asynchronen Formaten usw.). Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage.

Feedback einholen und geben

Ermöglichen Sie regelmäßige Feedbackrunden zur Arbeitsbelastung oder dem Lernfortschritt der Studierenden, um auf mögliche Probleme aufmerksam zu werden und diese ggf. beheben zu können. Sie können dafür einfach ein gemeinsames Forum nutzen, oder eine strukturierte Abfrage über die Aktivität "Feedback". Die Moodle Aktivität Test eignet sich um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihren Lernfortschritt selbst zu überprüfen und hilft Ihnen wiederum, sich mittels der aggregierten Auswertung einen Eindruck zu verschaffen, so dass Sie Ihr Lehrangebot darauf abstimmen können.

Bedenken Sie:
Feedback und soziale Einbindung sind wichtige orientierende und motivationale Faktoren im Lernprozess. Begleiten Sie die Studierenden in der Lernsituation. Haben diese keine Möglichkeit Fragen zu stellen oder sich zu Problemen zu äußern, kann dies zu Frustration oder Überforderung führen.

Entgrenzungen vorbeugen

Richten Sie feste Sprechzeiten ein, an denen Sie direkte, virtuelle Unterstützung anbieten und laufende Anfragen bearbeiten können. Sie könnten zur Terminvergabe beispielsweise die Moodle-Aktivität "Abstimmung" nutzen.

Bedenken Sie:
Niemand kann von Ihnen erwarten, immer und überall ansprechbar zu sein. Gönnen Sie sich Pausen!

Graphischer Überblick der Dos and Don'ts

Tauschen Sie sich mit Kolleg/innen aus

Aktuell können Sie dafür beispielsweise das Moodle-Kursleiter-Forum nutzen. Sollten sie keinen Zugriff darauf haben, dann schreiben Sie für die Freischaltung eine kurze E-Mail an support@elearning.fra-uas.de.

Weitere Hilfen

Ausführlichere Empfehlungen für die Online-Lehre im Corona-Semester finden Sie auf unserer Homepage.

Machen Sie sich mit den Grundfunktionen von Moodle vertraut und verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie Sie sehr einfach digitale Lehr-, Lernmaterialien erstellen können. Die entsprechenden Hilfen finden Sie hier:

  • Hilfen zur Nutzung von Tools in der Onlinelehre
  • Falls Sie nicht weiterkommen, dann schreiben Sie an support@elearning.fra-uas.de. Wir versuchen Ihnen schnellstmöglich zu antworten. Bedenken Sie aber, dass das Anfragevolumen, das uns erreicht, im Sommersemester deutlich über dem Normalspiegel liegen dürfte und dass wir ggf. nicht so schnell, wie sonst reagieren können.



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